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August 22, 2002 at 11:54 #13714
Betreff: Rettet die Umwelt
Nachrichtentext:
Hallo liebe Mitglieder!
Sicher habt ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts von mir habe hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.
Gestern habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gehört dem zu entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben.
Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden Sie einen Quadratmeter Urwald retten.
In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer, und so beschloß ich , auch meinen Beitrag zu Rettung der Urwälder beizutragen.
Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald beschäftigt war, kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend hitzig geführten Debatte mit ihr, machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung wie Tausende andere Umweltschützer auch: Ich stieß auf völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie restlos ab. Sie wollte nicht verstehen, daß man so eine große Aktion nicht aufschieben kann, ganz gleich ob es erst Vormittag ist oder nicht.
Da sie keineswegs einsichtig war, und man(n) bereit sein muß, für den Vollzug solcher Opfertaten, verließ ich das Haus….
Traurig und niedergeschlagen lief ich zunächst ziellos umher. Angst beschlich mein Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte sich tief in meinem Innern breit, denn mit jeder verstrichenen Minute, hätte ich wieder ein paar Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten können.
Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Ansammlung gleichgesinnter Umweltaktivisten traf. Ich erkannte sie sofort, denn als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ leerten.
Schnell nahmen sie mich in ihrer Mitte auf und so erfuhr ich, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer Kontinente beschäftigten, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk.
Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes. Die von Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die mannigfaltigen Insekten an ihnen und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichen Urwalds gerettet hatten, stellte ich fest, daß der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange Stehen schmerzten meine Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen beim Aussprechen der Buchstaben, der Worte oder eines ganzen Satzes. Aus diesem Grund beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf die Suche nach neuen Mitstreitern.
In einem Lokal ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder fündig. Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich sofort eingefunden und arbeitete im Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen. Schnell wurde ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand nahm und mir sagte: “Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich!“ Danach orderte ich die vierte Lokalrunde um unsere Aktion voran zu treiben. Da die anderen Gäste darauf bestanden, neben dem Urwald noch zusätzliche Gebiete wie die Sahara, die Wüste Gobi und die Nordsee wieder aufzuforsten und damit auch den Aufbau des heimischen Waldes zu unterstützen, blieb mir nichts anderes übrig, als den Runden noch jeweils die gleiche Anzahl Jägermeister folgen zu lassen.
Ganz schwindelig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen. Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine Erfahrung!
Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um die vielen anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja schon gehört, war aber dennoch verwundert, wie schnell meine Absicht bekannt geworden war.
Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß ich mich spontan zu einer Sitzblockade auf der Straße. Ich saß also und mein Körper weigerte sich wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie Sitzblockierern in Brokdorf oder entlang der Castor-Strecke, ich wurde von den Polizisten weg getragen. Auch sie wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich sie ständig darüber aufklärte.
Später auf dem Revier erschien dann endlich ein vernünftiger Mensch. Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an und erklärte mir , daß er die Anzahl der von mir geretteten Bäume feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er bräuchte aus diesen Grund eine Probe davon. Ich war glücklich diesen verständnisvollen Menschen getroffen zu haben. Mein Engagement würde amtlich festgehalten und der Nachwelt urkundlich erhalten. Dafür gab ich gerne mein Blut.
Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.
Froh und mit der Gewißheit etwas großartiges getan zu haben, ging ich dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an einer Tankstelle noch ein paar Bäume und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
„Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt ist, werdet ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft!“
In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag und geh noch ein bisschen Wald retten.
(ik ben benieuwd wie de clou van dit verhaal snapt!)
August 23, 2002 at 07:07 #16487Waag het eens om dit blaatverhaal per geschreven tekst naar de Ab Actis te sturen!
> Betreff: Rettet die Umwelt
> Nachrichtentext:
> Hallo liebe Mitglieder!
> Sicher habt ihr euch gewundert, daß ich so lange nichts von mir habe hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.
> Gestern habe ich einen Werbespot mit Günter Jauch gehört dem zu entnehmen war, daß die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben.
> Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden Sie einen Quadratmeter Urwald retten.
> In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen gewesene Naturfreund und Umweltschützer, und so beschloß ich , auch meinen Beitrag zu Rettung der Urwälder beizutragen.
> Während ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald beschäftigt war, kam meine Frau nach Hause. Bei der anschließend hitzig geführten Debatte mit ihr, machte ich vermutlich die gleiche Erfahrung wie Tausende andere Umweltschützer auch: Ich stieß auf völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein Engagement für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie restlos ab. Sie wollte nicht verstehen, daß man so eine große Aktion nicht aufschieben kann, ganz gleich ob es erst Vormittag ist oder nicht.
> Da sie keineswegs einsichtig war, und man(n) bereit sein muß, für den Vollzug solcher Opfertaten, verließ ich das Haus….
> Traurig und niedergeschlagen lief ich zunächst ziellos umher. Angst beschlich mein Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte sich tief in meinem Innern breit, denn mit jeder verstrichenen Minute, hätte ich wieder ein paar Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten können.
> Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen Hals austrocknen. Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Ansammlung gleichgesinnter Umweltaktivisten traf. Ich erkannte sie sofort, denn als Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in der Hand, die sie demonstrativ leerten.
> Schnell nahmen sie mich in ihrer Mitte auf und so erfuhr ich, daß einige von ihnen sich bereits seit Jahren mit der Rettung ganzer Kontinente beschäftigten, unbeachtet von der Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk.
> Ich bewunderte die Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes. Die von Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten nötigen prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden, die mannigfaltigen Insekten an ihnen und ich übersah auch nicht, daß sich einige beim Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten.
> Nachdem wir zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichen Urwalds gerettet hatten, stellte ich fest, daß der Schutz und die Rettung der Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange Stehen schmerzten meine Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt: Ich hatte immer größere Mühen beim Aussprechen der Buchstaben, der Worte oder eines ganzen Satzes. Aus diesem Grund beschloß ich, die Versammlung zu verlassen und machte mich auf die Suche nach neuen Mitstreitern.
> In einem Lokal ganz in der Nähe wurde ich dann auch sofort wieder fündig. Gut ein halbes Dutzend Umweltler hatte sich sofort eingefunden und arbeitete im Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen. Schnell wurde ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand nahm und mir sagte: ?Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich!? Danach orderte ich die vierte Lokalrunde um unsere Aktion voran zu treiben. Da die anderen Gäste darauf bestanden, neben dem Urwald noch zusätzliche Gebiete wie die Sahara, die Wüste Gobi und die Nordsee wieder aufzuforsten und damit auch den Aufbau des heimischen Waldes zu unterstützen, blieb mir nichts anderes übrig, als den Runden noch jeweils die gleiche Anzahl Jägermeister folgen zu lassen.
> Ganz schwindelig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen. Leicht verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, daß sich unsere gute Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine Erfahrung!
> Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloß, einen Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um die vielen anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
> So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn standen mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mußten von meinem Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug an. Von Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja schon gehört, war aber dennoch verwundert, wie schnell meine Absicht bekannt geworden war.
> Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloß ich mich spontan zu einer Sitzblockade auf der Straße. Ich saß also und mein Körper weigerte sich wieder aufzustehen. Mir widerfuhr das gleiche Schicksal wie Sitzblockierern in Brokdorf oder entlang der Castor-Strecke, ich wurde von den Polizisten weg getragen. Auch sie wollten den ernst der Lage nicht verstehen, obwohl ich sie ständig darüber aufklärte.
> Später auf dem Revier erschien dann endlich ein vernünftiger Mensch. Er hörte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an und erklärte mir , daß er die Anzahl der von mir geretteten Bäume feststellen wolle. Ich hätte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er bräuchte aus diesen Grund eine Probe davon. Ich war glücklich diesen verständnisvollen Menschen getroffen zu haben. Mein Engagement würde amtlich festgehalten und der Nachwelt urkundlich erhalten. Dafür gab ich gerne mein Blut.
> Wenig später befand ich mich zu Fuß auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen hatten die netten Beamten behalten, damit er durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört, wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur Unterstützung der Rettungsaktion zu machen.
> Froh und mit der Gewißheit etwas großartiges getan zu haben, ging ich dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an einer Tankstelle noch ein paar Bäume und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:
> ?Erst wenn die letzte Ölplattform versenkt, die letzte Tankstelle geschlossen, das letzte Auto stillgelegt, die letzte Autobahn begrünt ist, werdet ihr feststellen, daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft!?
> In diesem Sinne wünsche ich einen frohen Tag und geh noch ein bisschen Wald retten.
> (ik ben benieuwd wie de clou van dit verhaal snapt!)
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